Der Stieglitz ist
ein Teilzieher.
Erfahre mehr darüber wie die Lichtverschmutzung Vögel, Fledermäuse, Insekten oder Pflanzen beeinflusst.
Durch die künstlich aufgehellte Nacht verringert sich die Zeit für die Nahrungssuche sowie das Nahrungsangebot. Fledermäuse verpassen die frühen Abendstunden, in denen die Verfüg-barkeit von nachtaktiven Insektenam höchsten ist. Außerdem werden Insekten von weit her durch dasLicht angezogen, wodurch sie inangrenzenden dunklen Gebieten lichtsensiblen Fledermausarten nicht als Beute zur Verfügung stehen.
Uhrzeit
In Städten strahlen etwa alle 25 bis 50 m solche Laternen.
AUSWIRKUNGEN
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Die Populationsdichte
von Netzspinnen wie der Gartenkreuzspinne ist durch das Insektensterben stark gesunken.
Eine Lichtinsel zieht in einem Radius von etwa 30 Metern Insekten an. Kehren sie nicht zurück fehlen sie dort dem Ökosystem. Dieses Phänomen nennen Forscher*innen auch den Staubsaugereffekt.
AUSWIRKUNGEN
Eine Lichtinsel zieht in einem Radius von etwa 30 Metern Insekten an.
Blaumeisen sind Standvögel,
sie bleiben also ganzjährig am selben Ort.
Die Brutzeit vom Gimpel dauert von Mai bis Juni.
Das Sonnenlicht beeinflusst Aktivität und Stoffwechsel vieler Lebewesen und Pflanzen.
Sie gibt ihnen etwa Aufschluss dar-
über welche Jahreszeit es ist. Vor allem die Dämmerung ist dabei ein wichtiger Indikator. Nach der Tages- bzw. Nachtlänge richten sich unter anderem Nahrungssuche, Wande-
rung, Ruhe, Partnersuche und Fort-
pflanzung aus.
Rotkehlchen brüten das erste Mal zwischen März und April und ein weiteres Mal zwischen Juni und Juli.
Die Tiere reagieren extrem empfindlich auf Licht, dass sich in der Nähe ihrer Quartiere befindet.
Insekten sind essenziell für die biologische Vielfalt insgesamt und besonders schützenswert.
Sie sind nicht nur eine wichtige Nahrungsquelle für Fledermäuse und Vögel, sondern spielen als Bestäuber
auch eine bedeutende Rolle für den Erhalt von Wildpflanzen sowie für die Ernte von Nutzpflanzen. Außerdem erfüllen sie eine wichtige Aufgabe als Verwerter organischer Stoffe.
In Deutschland sind 70 Prozent der Insekten nachtaktiv und deshalb besonders von Lichtverschmutzung betroffen.
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Kleiber brüten
von April bis Juni.
Durch Kunstlicht wirken die Tage länger hell als sie eigentlichsind, was die Prozesse der Natur beeinflusst.
Die Haubenmeise gilt aktuell als gefährdet in Deutschland.
Insekten sind essenziell für die biologische Vielfalt insgesamt und besonders schützenswert.
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Der Uhu ist
streng nachtaktiv.
Die Bestände der Stachelbeer-spanner gehen in Deutschland zurück, er ist daher eine Art der Vorwarnliste.
Buchfinken sind Teilzieher, es über-
wintern nur die Männchen in ihren Brutgebieten.
Durch Kunstlicht wirken die Tage länger hell als sie eigentlich
sind, was die Prozesse der Natur beeinflusst.
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Der Erlenzeisig überwintert
als Teilzieher in Deutschland.
Bundesweit sind die Bestände der Schönbär in den letzten 30 Jahren deutlich zurückgegangen.
Wegen der Lichtverschmutzung können viele Arten ihre traditio-nellen Flugkorridore nicht mehr nutzen, um ihre Jagdgebiete zu erreichen.
Spechte brüten von April bis August. Danach nutzen andere Vögel, wie Haubenmeise und Kleiber, die Bruthöhlen.
Das Sonnenlicht beeinflusst Aktivität und Stoffwechsel vieler Lebewesen und Pflanzen. Sie gibt ihnen etwa Aufschluss darüber welche Jahreszeit es ist. Vor allem die Dämmerung ist dabei ein wichtiger Indikator. Nach der Tages- bzw. Nachtlänge richten sich unter anderem Nahrungssuche, Wanderung, Ruhe, Partnersuche und Fortpflanzung aus.
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Das Kleine Nachtpfauenauge gehört
zu den Pfauenspannern und ist neben
dem Nagelfleck der einzige heimische Verteter dieser Familie in Deutschland.
Wegen der Lichtverschmutzung können viele Arten ihre traditio-nellen Flugkorridore nicht mehr nutzen, um ihre Jagdgebiete zu erreichen.
Viele Fledermausarten nutzen nacht-
dunkle Landschaftsstrukturen um in ihren Jagdlebensraum zu gelangen. Diese Flugkorridore dienen der Feindvermeidung und Orientierung. Werden diese beleuchtet müssen sie kräftezehrende Umwege fliegen - oder sie werden gänzlich von ihren Jagdgebieten abgeschnitten.
Die Meise fängt ohne Kunstlicht-einfluss ca. 35 Minuten vor Sonnenaufgang zu singen an.
Der Smaragd-Grünspanner wird auf
der Roten Liste gefährdeter Arten in Kategorie 3 (gefährdet) geführt.
FLEDERMÄUSE
Einige Arten jagen nur unter unbeleuchteten Bedingungen und meiden beleuchtete Areale fast vollständig. Sie werden durch die Beleuchtung zunehmend in ihrem Lebensraum eingeschränkt. Das kann zu
Bestandsdezimierungen führen.
Vögel werden beispielsweise durch die Lichtverschmutzung komplex beeinflusst. Das Licht hat Einfluss auf ihre innere Vogeluhr, wodurch ihr Biorhythmus durcheinander gerät.
Vögel singen Stunden früher als sie eigentlich würden. Die sich wandelnde Lichtintensitätin der Dämmerung bestimmt, wann Vögel zu singen anfangen. Durch das künstliche Licht singen viele Arten Stunden früher als sie eigentlich würden. Dies bringt die natürliche Selektion durcheinander, denn lichtverschmutzte Männchen haben durch ihr zeitigeres Singen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren Artgenossen im Dunkeln.
Der Holunderspanner ist ausschließlich nachtaktiv.
FOLGEN FÜR
Das viele Licht in der Nacht lässt Vögel auch früher brüten. Durch die Verfrühung ist unter Um-ständen kein ausreichend großes Nahrungsangebot an Insekten und Früchten für die Jungvögel da. Das kann zu Bestandsdezimierungen führen.
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Einige Arten jagen nur unter unbeleuchteten Bedingungen und meiden beleuchtete Areale fast vollständig.
Nachts können Vögel nicht mehr erholsam schlafen. Das ist insbesonderse im Winter problematisch. Normalerweise reduzieren sie wegen des knappen Futterangebots automatisch ihren Stoffwechsel, um Energie zu sparen. Doch das passiert um so weniger, je heller die Schlafumgebung der Vögel ist. In kalten Wintern kann auch dies zu Bestandsdezimierungen führen.
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1
Fledermäuse schlafen tagsüber und gehen ausschließlich in der Dunkel-heit auf Nahrungssuche. Wenn dieNacht durch künstliches Licht zumTag gemacht wird, hat das weitrei-chende Folgen für sie.
Das Große Mausohr bewohnt gerne den Fristbereich des Daches für die Aufzucht ihrer Jungen, als Tages- oder Winter-quartier.
Sie verfangen sich in Spinnennetzen.
Wasserfledermäuse jagen meist über Gewässern nach Fluginsekten.
Biomasse (g/d)
Die Zwergfledermaus ist mit einer Körperlänge von maximal 5,1 cm die kleinste heimische Art.
Vor allem weißes Licht mithohen Blau- oder UV-Anteilen zieht Insekten an. Die Lampen entpuppen sich für sie als tödliche Falle. Laut NABU sterbengeschätzte eine Milliarden Insektenin jeder Sommernacht an Deutsch-lands Lampen.
Die Hausmutter gehört zur Familie der Eulenfalter. Sie bekam ihren Namen daher, dass sie in der Nacht gerne in Häuser fliegt um sich tagsüber darin auszuruhen.
Sie sind im Lampengehäuse
gefangen und verhungern.
In ihr Jagdgebiet fliegt die Kleine Hufeisennase in der Deckung von Bäumen und Hecken.
Insekten besitzen eine positive Phototaxis, das heißt sie werden von Licht angezogen.
Die Tiere reagieren extrem empfindlich auf Licht, dass sich in der Nähe ihrer Quartiere befindet. Viele Arten verlassen ihre Quartiere, oder fliegen artenabhängig deutlich verspätet aus. Besonders schlimm ist es, wenn Licht direkt in die Quartiere der Fledermäuse dringt, da dies oft den Tod der gesamten Population zur Folge hat.
Der Sechzehnfleckige Marienkäfer
ist sowohl tag- als auch nachtaktiv.
Vögel singen Stunden früher als sie eigentlich würden.
2000
Sie verbrennen
an der Lampe.
Diese interaktive Infografik zum Thema Lichtverschmutzungsoll die negativen Auswirkungen von Kunstlicht näher beleuchten und zeigen, warum der Schutz der Nacht sich lohnt.
Lesedauer: 15 MinutenEin Projekt von Lea Berndorfer
2010
Insekten besitzen eine positive Phototaxis, das heißt sie werden von Licht angezogen. Normalerweise wäre nachts das hellste Licht der Mond, an dessen Position sich Insekten orientieren.
AUSWIRKUNGEN
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Sie können vor Erschöpfung nicht mehr fliegen und werden am Boden zum Opfer von Fressfeinden.
NICHT SO HELLE
2015
EFFEKTE AUF
AUF VÖGEL
2005
Die Bechsteinfledermaus ist eine typische „Waldfledermaus“. Sie
nutzt oft Baumhöhlen als Quartier.
5
Nachtfalter gehören zu den wichtigs-ten Bestäubern der Kohldistel.
1990
HALLMANN, C. et al (2017): More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas, PLOS ONE 12(10):e0185809
Im Jahr 2017 machte der Entomo-
logische Verein Krefeld mit seiner Studie auf das Insektensterben aufmerksam: Über einen Zeitraum von 30 Jahren ist die Biomasse
der Fluginsekten in Schutzgebieten um 75 Prozent zurückgegangen.
Neben der intensiven Landwirtschaft und dem Freiraumfraß gilt die Licht-
verschmutzung als eine wesentliche Ursache für den dramatischen Rück-
gang. Von den in Deutschland
vorkommenden Insekten sind viele bereits in ihrem Bestand gefährdet.
AUF VÖGEL
AUSWIRKUNGEN
EFFEKTE AUF
1995
INSEKTEN
Das Sonnenlicht beeinflusst Aktivität und Stoffwechsel vieler Lebewesen und Pflanzen.
Wichtige Nahrungsquellen schrumpfen zunehmend.Die Lichtverschmutzung ist auch mitverantwortlich für den Insekten-schwund. Insekten stellen nicht
nur eine wichtige Nahrungsquelle für
zahlreiche Vogelarten dar, sondern spielen auch eine entscheidende
Rolle als Bestäuber. Die Verfügbar-
keit von Samen, Körnern und Beeren
als Nahrungsquelle nimmt somit ebenfalls ab.
Durch die Beleuchtung werden wichtige Lebensräume zerstört. Insbesondere für Singvögel sind Bäume als Nistgelegenheit extrem wichtig.
Auch in ihrem Zugverhalten werden Vögel durch starke Lichtquellen gestört. Etwa wurde auf dem Dach des Bonner Posttowers beobachtet, dass 90% der Zugvögel durch die dort installierte Beleuchtung irritiert wurden und ihre Richtung änderten.Auch kommt es bei diesigen Ver-hältnissen an beleuchteten hohen Bauwerken zu tödlichen Massen-Kollisionen: Fälle mit über 10.000 toten Zugvögeln durch Kollisionen an nur einem Bauwerk in nur einerNacht sind keine Seltenheit.
Diese interaktive Infografik zum Thema Lichtverschmutzungsoll die negativen Auswirkungen von Kunstlicht näher beleuchten und zeigen, warum der Schutz der Nacht sich lohnt.
Lesedauer: 15 MinutenEin Projekt von Lea Berndorfer
Auch in ihrem Zugverhalten werden Vögel durch starke Lichtquellen gestört.
Wichtige Nahrungsquellen schrumpfen zunehmend.
Rund zwei Drittel aller Zugvögel
ziehen nachts.
Die Amsel fängt ohne Kunstlicht-einfluss ca. 45 Minuten vor Sonnenaufgang zu singen an.
Das viele Licht in der Nacht lässt Vögel auch früher brüten.
Nachts können Vögel nicht mehr erholsam schlafen.
Durch die Beleuchtung werden wichtige Lebensräume zerstört.
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Vor allem weißes Licht mithohen Blau- oder UV-Anteilen zieht Insekten an.
Zur Brutzeit ernährt sich das Rot-kehlchen überwiegend von Insekten und Larven. Im Sommer und Herbst erweitert es sein Nahrungsspektrum mit Beeren und Früchten.
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Neben der Vogelbeere und anderen Früchten stehen auch Insekten, Samen und Nüsse auf dem Speiseplan der Kohlmeise.
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Durch die künstlich aufgehellte Nacht verringert sich die Zeit für die Nahrungssuche sowie das Nahrungsangebot.
Amseln brüten zwei bis drei Mal im Jahr.
Manche schnell fliegende, insek-tenfressende Fledermausarten profitieren durchaus auch von künstlichem Licht. Sie haben gelernt, dass es beson-ders einfach und effizient ist an Straßenlaternen zu jagen.
Manche schnell fliegende, insek-tenfressende Fledermausarten profitieren durchaus auch von künstlichem Licht.
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